Sebastian

Begriffe wie Kunst und Theater, z.B. in den grossen professionellen Häusern, erscheinen mir manchmal sehr fern. In professionellen Aufführungen herrscht sehr häufig eine große Distanz zwischen Akteuren und Publikum. Meist bleibt das Publikum in seiner Rolle und die Künstler in ihrer. Wie wäre es einfach mal zu tauschen? Warum ist das Publikum das Publikum und sind die Künstler die Künstler? In jedem steckt ein kleiner oder grosser Künstler. Im Alltag kommt das leider oft viel zu kurz. Ich bin “Neuländer”, da ich viel Spass dabei habe, mit dem Publikum, den Darstellern und in unserem bunten Neuländer-Team einen wunderschönen Abend zu gestalten und Menschen den Raum zu geben, über Ihren Horizont hinaus zu wachsen - und das auch jenseits aller Perfektion!

Max

Bereits das erste “Freie Musikprogramm”, das ich am 24. August 2003 unter Mitwirkung von Sebastian, Paula und Belinda in der Klangbrücke startete, hatte das Ziel einen Raum für künstlerisch-musikalische Darbietungen zu schaffen, der nicht dem Anspruch der Perfektion unterliegt.
Kein Wunder, spielte ich damals doch selbst gerade mal 8 Wochen Gitarre und bin natürlich auch gleich als erster aufgetreten. Danach war jedem Anwesenden wohl endgültig der “Ernst” der Lage klar.

Seitdem ist viel Zeit vergangen, doch die Grundidee ist geblieben.

Durch künstlerische Darbietungen sich selbst zu verwirklichen und dabei zugleich eine Brücke zum Publikum zu schlagen - jenseits der Perfektion - und den Zuschauern die Möglichkeit zu geben selbst zu Akteuren des Abends zu werden: das ist meine Vision von Neuland.

Bei unseren Konzerten gibt es folglich drei Teilnehmergruppen (wobei die Grenzen fließend sind):

  • das Publikum, bzw. die anfänglichen Betrachter
  • die Akteure, die zur Abendgestaltung beitragen und
  • die Neuländer (wir und unsere Helfer), die die Brücke zwischen den Betrachtern und den Akteuren bilden und dafür sorgen, dass alles funktioniert.
  • Ein “Akteur” ist für mich jemand, der aktiv wird und damit auf seine Umwelt Einfluss nimmt und diese gestaltet. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand “professionell” ist oder nicht bzw. ein Künstler oder Musiker ist oder sich so nennt. Anspruch und Niveau sind für mich keine Garantie für einen unterhaltsamen, ausfüllenden und “echten” Abend sowohl für die Akteure als auch für das Publikum - und genau das ist das Ziel unseres Vereins.

    Belinda

    Ich wurde in eine Künstlerfamilie geboren. Schon sehr früh erfuhr ich, wie schwer es ist, den Wunschtraum von vielen, auf der Bühne zu stehen, erfüllt zu sehen, weil es da immer nur Raum für Profis gibt. Deswegen empfand ich die Gründung von Neuland e.V. für mich als ein Muss, weil dadurch die Möglichkeit eröffnet wurde, für jede unterhaltsame Darbietung, ob von einem Profi oder Laien, eine Bühne zu bieten. Diese Freude bei mir und anderen zu sehen und zu spüren, entspricht meinem Lebensgefühl.

    Viola

    für mich sind die schönsten Momente einer Neuland-Veranstaltung die, wenn ein Akteur, egal ob Laie oder Profi, bereit ist sich zu öffnen, er selbst zu sein und dem Publikum sein Innerstes, sein Wesen, seine Einzigartigkeit mittels seiner Darbietung preiszugeben.

    Ich denke, dass das Publikum sich dieses Authentische wünscht, sich dadurch nur zu gerne berühren lässt und dem Künstler im Gegenzug Anerkennung, Wertschätzung und Inspiration zurückgibt, so dass ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen Darbietendem und Publikum entsteht, etwas, das beide Seiten beflügelt und glücklich macht.

    So entstehen spannende, überraschende Abende, während derer ich immer neugierig bin, was noch alles passieren und wer mich noch mit seinem Auftritt bereichern wird.

    Dies alles zu ermöglichen und zu erleben ist der Grund warum ich eine “Neuländerin” bin.